Gesamtausgaben

Nach einer Untersuchung der OECD gab Deutschland 2007 etwa 10,4 Prozent der Wirtschaftsleistung für die Gesundheitsversorgung aus. Das ist nach den USA, Frankreich und der Schweiz der höchste Wert in der OECD. Die Ausgaben pro Kopf liegen kaufkraftbereinigt um 20 Prozent über dem OECD-Durchschnitt. Anders als in den meisten anderen Ländern sind die Gesundheitsausgaben nicht schneller gewachsen als die Wirtschaftsleistung und das bei einer vergleichsweise rasch alternden Bevölkerung.

Gesundheitszustand und Lebensweise

Mit Erkrankungen wie Herzinfarkt und unterschiedlichen Krebsleiden liegt die Todesrate mal knapp über, mal unter dem OECD-Durchschnitt. Bei der erwachsenen Bevölkerung liegt der Alkohol- und Tabakkonsum etwa im OECD-Schnitt. Deutschland gehört jedoch zu den wenigen Ländern, in denen der Anteil rauchender Frauen in den vergangenen Jahren zugenommen hat. Jugendliche bewegen sich vergleichsweise wenig und essen nur selten Obst. Bei den 15jährigen Mädchen liegt Deutschland mit einem Raucherinnenanteil von 22 Prozent nach Österreich und Tschechien an 3. Stelle in der OECD.

Nutzung und Kosten in einzelnen Bereichen

Auf 1.000 Einwohner in Deutschland kommen 5,7 Krankenhausbetten, im OECD-Schnitt sind es 3,8 Betten. Das deutlich dünner besiedelte Schweden kommt mit 2,1 Krankenhausbetten je 1.000 Einwohner aus. Deutschland hat bezogen auf die Bevölkerung nach Österreich und Frankreich die höchste Zahl an Krankenhauseinweisungen (227 je 1.000 Einwohner, OECD-Mittel 158, Niederlande 109) und nach Japan die längsten Krankenhausaufenthalte (7,8 Tage, OECD-Mittel 6,5 Tage, Dänemark 3,5 Tage).

Die Gesamtausgaben für Medikamente liegen in Deutschland kaufkraftbereinigt um 17 Prozent über dem OECD-Durchschnitt. Die von den Krankenkassen finanzierten Kosten für Medikamente sind mit die höchsten in der OECD. Mit 1,5 Allgemeinmedizinern je 1.000 Einwohner hat Deutschland eine deutlich höhere Arztdichte als die OECD-Länder im Schnitt (0,9 Allgemeinmediziner pro 1.000 Einwohner). Die Facharztdichte liegt mit 2,0 etwas über dem OECD-Schnitt von 1,8. Mit 7,5 Arztbesuchen pro Jahr pro Einwohner gehen die Menschen in Deutschland etwas häufiger zum Arzt als im OECD-Mittel (6,8 Arztbesuche pro Jahr pro Einwohner).

Der vergleichsweise guten Ausstattung mit Ärzten steht eine eher mäßige Versorgung mit anderem medizinischen Fachpersonal gegenüber. So gibt es in Deutschland pro Arzt weniger Krankenschwestern oder Krankenpfleger als im OECD-Mittel.

Quelle: www.oecd.org