Was haben aktives Sehen, Hören und eine gute Motorik damit zu tun

Die Schule hat wieder begonnen und viele Eltern werden sich fragen wie kann ich mein Kind bei seinen bisherigen und neuen Aufgaben unterstützen? Tritt mit der Veränderung nicht auch eine Überforderung ein, wie verhält es sich mit der Gesundheit in der Schule und zu Hause? Ist die Schultasche nicht zu schwer, macht das viele Sitzen nicht krank und träge? Hat mein Kind genug Freizeit und Bewegung? All dies beschäftigt die Kinder, Eltern und auch die Lehrer jedes Jahr aufs Neue.

Gesundes Lernen und Spielen kann fast immer zeitgleich stattfinden. In den Kindergärten wird dies sehr gut umgesetzt. Allein in den Schulen hat sich in den letzten 150 Jahren die körperliche Lernhaltung nicht verändert, jedoch die Anforderungen ann die Schüler erhöht. Je nach Schulform sitzen die Schüler im Durchschnitt 7-8 Unterrichtsstunden an zweier Arbeitsplätzen auf ergonomisch fragwürdigen Sitzgelegenheiten. Die Möbel passen oftmals nicht mehr zu den körperlichen Entwicklungen der Schüler. Die Bewegungsfähigkeit der Schüler ist stark eingeschränkt und nach Schulschluss klagen viele Schüler über körperliche Beschwerden. Diese Form des Lernens ist sicherlich nicht von heute auf morgen zu verändern, doch mit ein wenig Willen ist mit einfachen Mitteln Bewegung in den Unterricht zu bringen.

Eine erst kürzlich veröffentliche Studien der Orthopädische Klinik der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und der Sporthochschule Köln haben eindeutig festgestellt, dass die geringe Aktivität der Rückenstreckmuskulatur beim aufrechten Sitzen der Hauptbelastungsfaktor an der Wirbelsäule ist. Schon nach wenigen Minuten führen bei dieser Körperhaltung die Kraftanstrengungen der Rückenstrecker zur Ermüdung der tiefen Wirbelsäulenmuskulatur. Damit gehen in den meisten Fällen die Konzentration und Aufmerksamkeit beim Lernen verloren. Die Schüler fühlen sich unwohl und werden unruhig.

Ein weitere Störung kann im Bereich des sensomotorischen Systems zu tage treten. Einige Kinder werden zu Hause berichten, dass sie in der Schule nicht alles Sehen oder Hören und auch im Sportunterricht über Defizite bei Koordination und Motorik reden.

Die Sinnesorgane im Lernprozess

Ein Kind kann nur das aufnehmen und lernen, was es durch seine Sinnesorgane wahrnimmt.

Beispiele:
Auge – das was an der Schultafel steht
Ohr – Diktat, Sprachentwicklung
Motorik – Schreiben mit Stiften und Bewegung im Sportunterricht

Verluste an der Schnittstelle führen zu nicht zu unterschätzenden Defiziten. Gerade beim Lernprozess ist die unbeeinträchtigte Wahrnehmung von Details entscheidend. (Haus – Maus)

Ein wichtiger Faktor zur Verbesserung dieser Sinne ist das Training und die Förderung des Gleichgewichts. Das Gleichgewichtsorgan ist die Schnittstelle zwischen Sehen, Hören und Motorik. Je besser das Gleichgewichtsvermögen ausgeprägt ist, desto stabiler die verarbeitende Wahrnehmung und Umsetzung.

In diesen Fällen kann jede Familie selbst etwas dazu beitragen, damit diese Zustände sich verbessern. Es gilt drei Punkte zu berücksichtigen:

1. Bewegt gestaltete Lerngelegenheiten

2. Koordinationsschulung

3. Bewegte Pausen.

Für weitere Auskünfte stehe ich gern zur Verfügung. Thomas Müller Initiator des ersten "Fliegenden Klassenzimmers" in Deutschland (über 50 Schulen mittlerweile deutschlandweit)

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