Das Kompetenzzentrum für Adipositas- und Metabolische Chirurgie am Heinrich-Braun-Klinikum verfügt über ein deutschlandweit einzigartiges Therapiekonzept und bietet damit eine umfassende, interdisziplinäre Betreuung für krankhaft übergewichtige Menschen. Allein in 2024 wurden über 500 Neu-Patienten in dem Zentrum betreut. Die erfolgreiche Zertifizierung bestätigt nun die hohe fachliche Expertise und Qualität der Einrichtung und hebt ihre wichtige Rolle in der Patientenversorgung hervor.
„Adipositas ist eine ernstzunehmende Erkrankung mit vielen Facetten. Sie ist weit mehr als nur ein ästhetisches Problem. Sie gilt als chronische Erkrankung, die das Risiko für zahlreiche Begleiterkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Gelenkbeschwerden deutlich erhöht. Gleichzeitig kann Adipositas die Lebensqualität erheblich einschränken – sei es durch körperliche Beschwerden, psychische Belastungen oder gesellschaftliche Stigmatisierung. Wir freuen uns, dass wir Menschen in unserer Region und darüber hinaus eine erstklassige Behandlung bieten können – die seit Dezember 2024 auch nachweislich hohen Standards entspricht“, erklärt Zentrums-Koordinatorin Katja Vollstädt.
Das Zwickauer Adipositas-Kompetenzzentrum am HBK bietet ein deutschlandweit einzigartiges, multimodales Behandlungskonzept, das die präventive Therapie, die Vorbereitung und Durchführung chirurgischer Eingriffe sowie eine umfassende Nachsorge umfasst. Diese besondere Herangehensweise wurde vom Zertifizierungs-Auditor, der selbst Spezialist eines großen Berliner Zentrums ist, ausdrücklich gewürdigt und sogar als Modell für eine bundesweite Lösung an die Fachgesellschaft empfohlen. „Die erfolgreiche Zertifizierung als einziges Kompetenzzentrum dieser Art in Westsachsen zeigt, dass wir uns auf sehr hohem medizinischen und organisatorischen Niveau bewegen. Unser gesamtes Team ist stolz darauf, einen entscheidenden Beitrag zur Behandlung von Adipositas und deren Begleiterkrankungen zu leisten. Uns ist es besonders wichtig, den Patienten eine ganzheitliche Betreuung anzubieten“, betont Dr. med. Maximilian Freiherr von Feilitzsch, Leiter des Zentrums und Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie.
Die Zertifizierung erfolgte nach den strengen Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) und garantiert, dass Patienten eine umfassende und interdisziplinäre Betreuung erhalten – von der Diagnose über operative Eingriffe bis hin zur Nachsorge. Für die erfolgreiche Zertifizierung musste das Adipositas-Kompetenzzentrum am HBK umfangreiche Anforderungen erfüllen. Im Rahmen des Audits führte ein externer Spezialist eine detaillierte Überprüfung und Begehung durch. Dabei wurde die chirurgische Station besichtigt, eine Operation begleitet und die Prozessabläufe der Klinik sowie die Qualität und Dokumentation in den Patientenakten überprüft. Die fachliche Kompetenz wurde durch die Prüfung dokumentierter Behandlungsberichte und der OP-Zahlen nachgewiesen, die die geforderten Werte sogar übertrafen. Zudem muss das Zentrum sicherstellen, dass spezielles, den Bedürfnissen der Patienten angepasstes Mobiliar (z. B. OP-Tische, Betten, Stühle, Toiletten, Rollstühle, Personenwaagen etc.) und eine geeignete Infrastruktur vorhanden sind. Selbstverständlich war auch der Nachweis diagnostischer Möglichkeiten und der operativen Expertise von zentraler Bedeutung.
Das Adipositas-Kompetenzzentrum am HBK im Überblick
Unser Zentrum vereint Adipositas-Tagesklinik und chirurgische Station. Mit der seit 2021 bestehenden Adipositas-Tagesklinik bietet das Kompetenzzentrum eine spezialisierte Anlaufstelle für Menschen mit starkem Übergewicht. Betroffene erhalten eine umfassende ambulante Behandlung – individuell, interdisziplinär und alltagsnah. Sie kombiniert ärztliche Betreuung, Ernährungsberatung, Bewegungstherapie und psychologische Unterstützung in einem abgestimmten Therapieprogramm. Ein Team aus Ärzten, speziell ausgebildeten Pflegekräften, Ernährungs- und Bewegungsexperten sowie Psychologen begleitet die Patienten auf ihrem Weg. Erkrankte können sich intensiv beraten lassen, um gemeinsam den besten Weg zu finden, gegebenenfalls sogar ohne Operation. Dank der flexiblen Tagesstruktur können auch Berufstätige und Eltern die Therapie gut in ihren Alltag integrieren. Durch den innovativen Ansatz wird eine vollständige Versorgung sichergestellt. Im Klinikum werden bereits seit 2017 chirurgische Eingriffe zur Gewichtsreduktion angeboten, wie u. a. die Magenverkleinerung/Schlauchmagen (Sleeve) sowie der Magenbypass. In der Tagesklinik wurden im vergangenen Jahr insgesamt 540 neue Patienten aufgenommen und 160 Operationen durchgeführt. Die Zahl der aktiven Patienten ist in 2024 auf über 2.000 angewachsen.
Text und Foto: Patricia Langbein (B.A.), Unternehmenskommunikation / Social Media, HBK Verwaltung und Bildung gemeinnützige GmbH