Vigdis Thompson Stiftung unterstützt Forschung und Therapie
Patienten leiden zu sehen und nicht zu wissen “Weshalb?“, setzen in ihm Energie und Forschergeist frei, sagt Prof. Dr. med. habil. Jan-Peter Warnke. Erkrankten mit Arachnoiditis und Tarlov-Zysten ermöglichen der Neurochirurg und sein Ärzteteam ein erfolgreiches Therapie-Konzept. Mehrere hundert Patienten aus dem In- und Ausland haben sich bereits einer wirksamen Behandlung unterzogen.
Seit Ende der 1990er-Jahre beschäftigen Prof. Warnke, Chefarzt für Neurochirurgie der Paracelsus Klinik Zwickau, zwei seltene und schwerwiegende Erkrankungen des Wirbelkanals. Um Arachnoiditis und Tarlov-Zysten systematisch erforschen, neueste Erkenntnisse etablieren und publizieren zu können sowie Patienten von anhaltenden Schmerzen und Symptomen zu heilen, hat der Zwickauer im Jahr 2016 eine Stiftung gegründet.
Bildtext: Nach Studium, Facharztausbildung und beruflichen Aufenthalten u.a. in Berlin, Budapest, London und den USA ist Prof. Peter Warnke seit 1993 an der Paracelsus Klinik Zwickau tätig. Hier war er am Aufbau der Neurochirugischen Klinik maßgeblich beteiligt. Im Team der Vigdis-Thompson-Stiftung bietet er Patienten mit Arachnoiditis und Tarlov-Zysten ein therapeutisches Konzept. Foto: Paracelsus Klinik Zwickau
Die Vigdis Thompson Foundation mit ihrem Werdauer Büro ist Anlaufstelle für Patienten weltweit. 427 Personen – darunter aus Australien, Bulgarien, Island, Italien, Kanada, den Philippinen, Polen, Rumänien und den US – sind bereits im Patientenregister eingetragen. Wöchentlich gehen 15 – 20 neue Anfragen bei den Stiftungsmitarbeiterinnen Kathleen Gebhardt und Sandrina Walther ein.
Ein Ärzteteam wertet die bei der Stiftung eingehenden medizinischen Befunde aus. Bei positiver Bestätigung des Verdachtsfalls werden die Patienten in die Paracelsus-Klinik eingewiesen und behandelt – falls erforderlich – operativ. Mit Sammlung und Auswertung der Daten hoffen die Mitstreiter, Aufschluss über die noch weitgehend unerforschten Erkrankungen (u.a. Ursachen, Entstehung, Betroffenheit) zu erlangen.
Das Gründungskapital der Stiftung hat die an Tarlov-Zysten selbst erkrankte und bereits verstorbene Norwegerin Vigdis Thompson zur Verfügung gestellt. Dennoch benötigt das Büro dringend zusätzliche Unterstützung. Nur mittels Spenden ist wissenschaftliche Arbeit mit einem international offenen Patientenregister, Fachpersonal und entsprechender Computertechnik möglich.
Für die Stiftung wie Patienten in der ganzen Welt, mit einem oft jahrelangen, frustrierenden Weg durch medizinische Institutionen, hat Prof. Warnke eine klare Botschaft: „Aufgeben ist keine Option“. Text: Kathrin Buschmann