BARMER Gesundheitsreport: Hoher Krankenstand in Zwickau - Beschäftigte fehlten 20 Tage im Job
Zwickau, Juli 2022 – Laut aktuellem BARMER-Gesundheitsreport haben die Fehlzeiten in Zwickau im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr leicht zugenommen. „Rund 20,2 Tage fehlten Beschäftigte im vergangenen Jahr krankheitsbedingt im Job. Diese Ausfallzeiten liegen über den durchschnittlichen bundesweiten und auch sachsenweiten Fehlzeiten“, sagt Michel Krause, Regionalgeschäftsführer der BARMER in Zwickau.
2020 hätten die Fehltage von Erwerbstätigen bei 20,1 Tagen gelegen. Im Gegensatz dazu seien die Fehltage bundesweit von 18 Tagen im Jahr 2020 auf 17,5 Tagen im Jahr 2021 zurückgegangen. „Auch während der Corona-Pandemie waren es die altbekannten Volkskrankheiten, wie Rückenschmerzen und Depressionen, die für die meisten Fehlzeiten sorgten“, so Krause.
Rückenschmerzen sind auch eine Frage des persönlichen Lebensstils, so Michel Krause.
Text und Foto: BARMER Zwickau
Meiste Fehltage durch Rückenschmerzen – plagen Männer wie Frauen
In Zwickau sorgten Muskel-Skelett-Erkrankungen, mit rund 4,4 Fehltagen je Beschäftigten (2021: 4,7 Tage), für die meisten Fehlzeiten. Allein die Diagnose Rückenschmerzen verursachte im Durchschnitt 1,2 Fehltagen je Erwerbsperson. „Acht von zehn Menschen leiden unter Rückenschmerzen, obwohl sich keine Krankheitsursache feststellen lässt. Oftmals sind fehlende Bewegung und Stress schuld. Dabei sind Rückenschmerzen allerdings nicht nur eine Frage einer rückengerechten Belastung, sondern auch des persönlichen Lebensstils“, sagt Krause. Die Nationale Bewegungsempfehlung rate Erwachsene sich mindestens 150 Minuten pro Woche, zum Beispiel fünf Mal 30 Minuten zu bewegen.
Mit rund 3,8 Fehltagen je Beschäftigten seien psychische Erkrankungen in der Region Zwickau der zweithäufigste Grund für eine Krankschreibung gewesen. Insbesondere Depression, Angststörungen oder Reaktion auf sonstige Belastungsstörungen seien von Ärztinnen und Ärzten diagnostiziert worden. 2020 lag die Anzahl bei dieser Erkrankungsart im Landkreis noch bei 3,5 Fehltagen. „Ob die zusätzlichen seelischen Belastungen durch Pandemie und Lockdowns ursächlich für den Anstieg psychischer Erkrankungen im Jahr 2021 sind, lässt sich mit Krankenkassendaten allein nicht feststellen. Schon vor der Corona-Pandemie haben die Krankschreibungen wegen psychischen Erkrankungen eschlechterübergreifend zugenommen“, sagt Krause. Regional zeichne sich nach den Auswertungen des BARMER-Gesundheitsreports ein sehr unterschiedliches Bild ab.
2021 seien die meisten Fehltage (je Erwerbsperson) in Sachsen in folgenden Kreisen/kreisfreien Städten erfasst worden:
- Görlitz: 21,9 Fehltage
- Bautzen/ Sächsische Schweiz-Osterzgebirge: 21,2 Fehltage
- Mittelsachsen: 21 Fehltage
Die wenigsten Arbeitsunfähigkeitstage im Land gab es in diesen Landkreisen:
- Leipzig Stadt: 17,1 Fehltage
- Dresden: 17,2 Fehltage
Der Krankenstand in Sachsen lag 2021 bei 5,36 Prozent. Beschäftigte in Sachsen fehlten durchschnittlich 19,6 Tage im Job, bundesweit waren es nur 17,5 Fehltage je Erwerbstätigen.