Licht ist in dieser Jahreszeit Mangelware. Viele Tage sind trübe. Obwohl es seitdem 21.Dezember 2009 wieder jeden Tag etwas eher hell wird, fühlen sich viele Menschen müde, lustlos oder sogar depressiv.

Was ist aber eigentlich Licht? Physikalisch gesehen ist Licht der für uns Menschen sichtbare Teil der elektromagnetischen Wellenstrahlung und liegt in einem Wellenlängenbereich zwischen 380 und 780nm. Im erweiterten Sinne zählen aber auch Infrarot- und UV-Strahlung dazu.

 Abb. 1: Überblick über das Spektrum der elektromagnetischen Wellenstrahlung. Dieses reicht von kosmischer Strahlung bis zu Mikrowelle und Funk.

(http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Spectre-sRGB.svg
Abb. 1: Überblick über das Spektrum der elektromagnetischen Wellenstrahlung. Dieses reicht von kosmischer Strahlung bis zu Mikrowelle und Funk.

Elektromagnetische Wellenstrahlung (Abb. 1) besteht nicht aus Teilchen sondern aus Energieportionen, die als Photonen oder Quanten bezeichnet werden und sowohl Teilchen- als auch Welleneigenschaften besitzen. Deswegen wird sie auch als Photonenstrahlung bezeichnet. Sie breitet sich im Vakuum mit Lichtgeschwindigkeit (c » 300 000km/s) aus, in Materie dagegen entsprechend langsamer. Den größten Teil dieser Strahlung können wir nicht sehen, schmecken, fühlen oder riechen. Nur durch die Wirkung wird uns bewusst wie nützlich oder auch gefährlich diese Strahlung sein kann. Natürliches Licht bildet da keine Ausnahme. Es ist unabdingbar für unser Überleben, weil es die Bildung des überlebenswichtigen Provitamin D in unserem Organismus anregt. Über das Auge oder die Haut aufgenommen ruft Licht in unserem Körper Empfindungen hervor.

Es gibt verschiedene technische Licht beschreibende Größen. Dazu gehören der Lichtstrom F (in Lumen lm), die Lichtmenge Q (in Lumensekunden lms), die Lichtstärke I (in Candela cd), die Leuchtdichte L (in Candela pro Quadratmeter cd/m²), die Beleuchtungsstärke E (in Lux lx), die spezifische Leuchtstärke M (in Lumen pro Quadratmeter lm/m²) und die Belichtung H (in Luxsekunden lxs). Die Beleuchtungsstärke beschreibt den Lichtstrom der auf eine Fläche trifft und sagt indirekt etwas über unser Empfinden von Hell und Dunkel aus (Tab. 1).

Tab. 1: Beispiele für unterschiedliche Beleuchtungsstärken:

Licht bei Vollmond 0,25 Lux  
nächtliche Straßenbeleuchtung bis 30 Lux  
gute Arbeitsbeleuchtung
(je nach Sehaufgabe)
200 – 2000 Lux 500 Lux empfohlen für Bürotätigkeiten mit normalen Sehaufgaben und der Datenverarbeitung. 2000 Lux erforderlich für schwierige Sehaufgaben.
trüber Wintertag 3000 Lux  
Beleuchtung für einen Operationstisch 5000 – 8000 Lux  
Sommertag bei bedecktem Himmel 20.000 Lux  
Sommertag bei Sonnenschein 100.000 Lux  

(vgl. Claus Görner, Hans-Jörg Bullinger; Leitfaden Bildschirmarbeit; Universum Verlagsanstalt 1997; S. 63)

Licht stimuliert unser Wohlbefinden und vor allem im Winter sollten wir mit Licht nicht sparsam umgehen.

Ulrike Höfer